Montag, 31. August 2009

Alles neu

Ich schreibe diese Zeilen am Vorabend eines bedeutenden Tages: am 01. September wird das Insolvenzverfahren der Arcandor AG, Quelle GmbH, uvm. eröffnet. Währenddessen gibt es wilde Diskussionen um 15 Millionen Euro zugesichertes 5-Jahres Gehalt, das sich der Vorstandsvorsitzende Eick ausbezahlen lässt. Aber um es vorweg zu nehmen: ich würde es auch machen!

Warum sollte sich Jemand freiwillig aus dem gemütlichen Telekom-Vorstandssessel erheben um sich mit den Problemen des sinkenden Schiffes "Arcandor" zu befassen? Ebenso treffend formuliert es die Süddeutsche Zeitung:
"Und die Banker wussten: Ohne Netz und doppelten Boden würde sich kein hochrangiger Manager auf das Abenteuer in Essen [Sitz von Arcandor] einlassen."
Viel spannender als die Diskussion um Hr. Eick ist aus meiner Sicht die Zukunft der einzelnen Bestandteile von Arcandor, denn schließlich dreht es sich dabei um meinen aktuellen und ggf. auch zukünftigen Arbeitgeber. Daher bleibt mit nur eine Hoffnung: Alles neu!

Sonntag, 30. August 2009

this is a test

Der Profi-Tourist hat wieder zugeschlagen. Diesmal auf der Liste: Århus (gesprochen "Orhus"), die mit etwa 230.000 Einwohnern weitgrößte Stadt in Dänemark.

Trotz der etwa einstündigen Fahrtzeit an die Küstenstadt, wohnen viele Bon'A Parte Mitarbeiter dort. In Begleitung meiner Mitbeohnerin wurde ich daher von meiner Arbeitskollegin Marie und ihrer 10-monatigen Tochter Karen zum Mittagessen an der Innenstadt-Promenade empfangen. Ein erster Pluspunkt, nachdem das regnerische Wetter mal wieder für Punktabzug gesorgt hatte.


Anschließend steuerten wir das "ARoS", das beste Kunstmuseum der Stadt, an. Besonderes Highlight ist die fünf Meter hohe Statue "Boy" von Ron Mueck. Sie fasziniert durch die unglaubliche Detailtreue und den Gesichtsausdruck. Wenn man sich an das Gefühl gewöhnt hat der Junge würde jeden Moment aufstehen, sind die Augen wirklich spannend. Je nachdem aus welcher Richtung man den Burschen betrachtet, wirkt er mal neugierig, traurig oder ängstlich.


Nach einem lecker Entspannungs-Kaffee (volle Punktzahl!) ging es quer durch die Stadt auf der Suche nach dem besten Platz, um die "Århus Festivaluge" (Festival-Woche) genauer unter die Lupe zu nehmen. Leider haben wir sie nicht wirklich gefunden. Zwar gab es jede Menge Bühnen, Futterbuden und auch ausreichend Besucher, nur kamen beide nicht zusammen wie es schien. Stattdessen war meist Jeder auf dem Weg von A nach B. Aus Trotz zog ich einen 37 Kronen-Whopper (5,00 €) den dänischen Köstlichkeiten vor.


Alles in Allem wird die Stadt ihrem Ruf als "kleinste Großstadt der Welt" durchaus gerecht. Sie hat diese gewisse Wohlfühl-Größe, wobei ich den echte "wow"-Faktor bisher nicht entdecken konnte. Mein erstes Urteil: 7,5 von 10 Punkten.

Sonntagmorgen

Während ich mich von den Reisestrapazen meines Tagesausflugs nach Aarhus erhole, erlebe ich einen ständigen Wechsel zwischen "Yeah ... Sonne!" und "Oh ... Weltuntergang". Die Intensität und Dauer bis zum Eintritt des Weltuntergangs lässt sich mittels der Trommel-Geschwindigkeit und Einfallwinkels des Regens berechnen. In der Regel beträgt dieser nicht unter 30° wenn man die Spuren auf meiner Fensterfront betrachtet.


Dabei stellt sich mir die Frage, ob es sich bei der aktuellen Wetterlage um einen typisch dänischen Sommer, verspätetes April-Wetter oder heraufziehendes September-Wetter handelt. An der Tatsache dass ich auf Grund der 19,8° heute morgen in meinem Wohnzimmer die Heizung angestellt habe, ändern die angestellten Überlegungen allerdings nichts.

Freitag, 28. August 2009

step by step

Today there is just a simple message: I recently discovered that I am actually living in Denmark.

The explanation is not as easy as you might think: first of all I have to admit that I am thinking a lot about my time in Nottingham lately and lots of beautiful memories come to my mind (maybe I should wear my red shirt again which I also brought to Denmark). All that feelings surprisingly made me realize that I really reached my goal to work for BON'A PARTE once during my studies. That's why I sometimes sit on my desk, start smiling and have a look around in the office. It still seems a little unreal.

The tough thing is to explain the link between Nottingham an Ikast. On one hand it means that I only spent roughly five at home this year )which is not much if you take into account that we are reaching September next week). On the other hand I remember what someone told me at the beginning of the year:
"2009 is THE year".
So living in Denmark is just another important step in 2009. And there are still a few exciting steps to come.

Donnerstag, 27. August 2009

Bier her!

Es gibt Tage an denen läuft einfach Alles so, wie es nicht laufen sollte. Man steht mit dem falschen Fuß auf, alle Mitmenschen sind auf Konfrontation programmiert und auch die kleinsten Kleinigkeiten entwickeln ungewolltes Eigenleben. Heute ist kein solcher Tag.

Heute ist ein Tag, an dem Dinge einfach funktionieren, an dem man nette eMails bekommt oder erfährt, dass wildfremde Menschen die erste Ladung Testkekse gebacken haben. Daher sei Jedem empfohlen, der in den Genuss eines ähnlichen Ereignisses kommt: zurücklehnen, entspannen und genießen!


Als hätte ich es geahnt, habe ich in weiser Voraussicht heute Morgen eine Flasche Bier aus der Heimat in den Kühlschrank gepackt. Schön, dass es solche Tage gibt!

Mittwoch, 26. August 2009

Ulla die Zweite

Nachdem ich mich vor wenigen Wochen über den ersten "Aufreger" des deutschen Sommerlochs geäußert habe, möchte ich als Fortsetzung einen Artikel der Südeutschen Zeitung kommentieren. Denn wie es scheint, interessiert sich die deutsche Öffentlichkeit eher für Parties im Kanzlerarmt als um die bevorstehende Bundestagswahl.

Der Kommentar der Süddeutschen Zeitung lautet wie folgt:
Der Deutsche neidet gerne. Es gibt einen Generalverdacht gegen die "da oben". Deshalb ist es auch so lohnend etwa für ein Massenblatt wie die Bild-Zeitung, den Volkszorn zu organisieren ...
Weiter heißt es:
Ulla Schmidt kann man politische Dummheit unterstellen - sicher keine persönliche Bereicherung. Und Angela Merkel hat das getan, was Kanzler in unterschiedlicher Form schon immer getan haben - und tun sollten: Viele Gäste aus den verschiedlichsten gesellschaftlichen Bereichen einzuladen, um mit ihnen über alle möglichen Themen zu diskutieren.
Mein Lieblingssatz aber lautet:
Damit kein Missverständnis entsteht: Das Kanzleramt ist keine Eventagentur und auch keine mietbare "Partylocation" ... [aber] wer sich jetzt empört, sollte sich auch überlegen, ob in Deutschland die Kleinkrämerei nicht überzogen wird.

Wie auch Eingangs beschrieben, stellt sich mir allerdings auch die Frage, wo der sagenumwobene Wahlkampf geblieben ist, der seit Ende letzten Jahres mit Beginn der Wirtschaftskrise herauf beschworen wurde. Leider konnte ich aus der dänischen Ferne bisher keine schlüssigen Antworten darauf finden. Ich suche weiter!

edit: einen weiteren Artikel zu diesem Thema gibt es hier.

Dienstag, 25. August 2009

Connectors, Mavens, Salesmen

Leider nehme ich mir in letzter Zeit nicht mehr so viel Zeit zum Lesen, wie ich das noch zu Beginn meiner Reise getan habe. Wenn ich mich dann also dazu durchringen kann, ein paar Seiten zu verschlingen, dann müssen sie auch schmecken. Daher habe ich seit einigen Wochen keinen Blick mehr in den Theorietempel "Die Entstehung des Wohlstands" gewagt.

Stattdessen fesselt mich derzeit "Tipping Point" mit dem deutschen Untertitel "Wie kleine Dinge Großes bewirken können". Es dreht sich um die Entstehung von Massenphänomenen, um Begriffe und Phänomene wie kritische Masse oder virales Marketing zu erklären. Trotz der wiederum sehr theoretisch anmutenden Beschreibung, lernt man viel über Menschen und ihre sozialen Fähigkeiten. Um mir ein genaueres Bild vom Inhalt machen zu können, durchforste ich also gedanklich mein Umfeld nach "Connectors" (Menschen, die unglaublich viele andere Menschen kennen), Mavens (Marktexperten, die auf jede Frage eine Antwort wissen) und Salesmen (Leute, denen man die nervende Schwiegermutter abkaufen würde).


Nach Abschluss der Lektüre werde ich also massenweise "social epidemics" starten. Nehmt euch in Acht!

Montag, 24. August 2009

Spyglass

No, Monday is not my common "thinking day" but today it is. Unfortunately it's not that easy to describe it this time. There are no carrots today.

Stattdessen habe ich das erste Mal seit vielen Wochen das Gefühl, dass die Zeit gerade zu einem weltmeisterlichen Spurt über 100m ansetzt. Leider stehe ich nur als Zuschauer daneben. Das fühlt sich dann in etwa so an wie "Alltag". Ich nehme Dinge und Ereignisse weniger bewusst war und genieße weniger. Um es in der Touristen-Sprache zu sagen: Hauptsache ein Bild, aber wirklich umgesehen hat man sich nicht. Ich sitze also auf meiner Terrasse und sehe der Sonne zu, wie die Sonne langsam am dänischen Horizont verschwindet. So schnell wie sich Tag und Nacht abwechseln, so häufig schwankt meine Stimmung derzeit zwischen purer Euphorie und blanker Nachdenklichkeit.

The question "why" is back in my head again and tries to jump in front of every thought that comes to my mind. But it's not that I wouldn't like it. Just the fact that I try to write my feelings down to create a blog post out of it makes this little "why" more obvious for me. I am forced to have a distanced look at my own life. My blog is my spyglass.

Sonntag, 23. August 2009

Racing

Für einen Sonntagnachmittag mit Motorsport gibt es zwei Alternativen: für die (faule) Variante "Formel 1" braucht man lediglich eine bequeme Couch und einen Fernseher. Im Gegensatz dazu findet die Variante "DTC" (Danish Touringcar Championship) nicht im eigenen Wohnzimmer, sondern am ca. 35km Jyllandsringen, dem kleinen Bruder des Nürburgrings, statt.

Ziel der Angelegenheit ist es einen auf Rennwagen getrimmten Straßenkreuzer, wie den BMW 320si E90, als schnellster um den Kurs zu bewegen. Dank meiner Kollegen Elly, die sich neben dem Marketing bei Bon'A PArte auch mit Motorsport auskennt, hatte ich einen Platz auf der Tribüne mit bester Sicht auf das Geschehen gefunden. Nachdem mich Elly mit allen wichtigen Details versorgt hatte, und wir alle Punkte des Rahmenprogramms hatten über uns ergehen lassen, konnte das Rennen starten. Zwölf heiß umkäpfende Runden dauerte es, bis Jan Magnussen, der Liebling der 14.000 Zuschauer (und Elly), als Sieger fest stand.


Zwar hinkt der Vergleich zwischen der glamourösen "Formel 1" und dem dänischen Hinterland ein wenig, aber derart viel Adrenalin habe ich bisher auf keiner "Fernsehtribüne" verspürt. Emotion pur!

Samstag, 22. August 2009

Kurzes Update ...

Der Versuch meiner Ausrede für die gestrige Funkstille lautet: Bon'A Parte Sommerfest. Man stelle sich dazu bitte ca. 100 heitere Arbeitskolleginnen (und einer verschwindend geringen Anzahl an Arbeitskollegen), ein Schwein am Spieß und die dänische Ausgabe der "Schlagerparade" vor. Das Einzige was ich an dieser extrem dänisch anmutenden Festlichkeit zu bemängeln habe ist der wenig passend gewählte Name. Ansonsten habe ich mich bei Spanferkel und Freibier durchaus heimisch gefühlt.

Heute ging dann meine Zeit als Single-Haushalt zu Ende, da meine neue Mitbewohnerin (Nora) für die nächsten vier Wochen einen Teil der Wohnung beanspruchen wird. Zumindest hat mich ihre Ankunft dazu veranlasst meine angestaute Unordnung in den Griff zu bekommen. Leider musste ich auch meine "Lounge der Träume" wieder auflösen, da ich es Nora nicht zumuten wollte auf dem Boden schlafen zu müssen.


Solange ich heute Nacht weniger als drei Mal aus dem schmalen Bett fallen werde, kann ich stolz auf mich sein. Daumen drücken bitte!

Donnerstag, 20. August 2009

Oh, dieses Dänisch (part II)

Eigentlich sollte an Stelle dieses Textes ein kleiner, feiner Audio-Player stehen, der eine Hörprobe aus meinem dänischen Radio abspielt. Leider habe ich es bisher nicht geschafft eine Lösung für dieses Problem zu finden.

Daher in Schriftform: Dänisch ist sehr witzig! Es gibt diverse Sprachen, bei denen ich nach wenigen Minuten schon feststelle, dass sie mir in extrem kurzer Zeit auf den Wecker gehen können. Bisher gehört Dänisch glücklicherweise nicht dazu. Meiner Meinung nach eignet es sich aber keineswegs um Jemanden ordentlich die Meinung zu geigen, denn dazu ist sie schlicht zu sanft.

Auf Anraten meines Chefs habe ich mir schonmal "glem det" eingeprägt, was so viel heißt wie "Vergiss es". Ich bin mal gespannt wozu ich diesen schlauen Spruch noch brauchen werde. Falls es noch Anregungen gibt, welche Schätze der dänischen Sprache ich unbedingt mit nach Deutschland bringen sollte, dann immer her damit!

Mittwoch, 19. August 2009

Ein Zitat

Heute mache ich es mir einfach und zitiere lediglich einen Artikel aus der "Süddeutschen Zeitung", der sich um Studien-Absolventen und die Anforderungen an "High-Potentials" am Arbeitsmarkt dreht:

"High Potentials sollten im Schnitt 26 Jahre alt sein, ihr Studium in maximal acht bis zehn Semestern abgeschlossen haben und einen Notendurchschnitt mindestens 1,8 vorweisen. Zusätzlich gerne gesehen: Studium an guten Universitäten, Praxis- und Auslandserfahrung, Fremdsprachenkenntnisse, Fach- und Methodenkompetenz. Und nicht zuletzt: Charakterstärke. Eigenmotivation, Selbstkritik, Belastbarkeit, Flexibilität und Kontaktfähigkeit sollte der Top-Nachwuchs in der Krise schon mitbringen."

Meine Fragen dazu lauten: 1) Was machen die übrigen 95% der deutschen Absolventen, die sich nach dieser Definition nicht als High Potential bezeichnen dürfen? 2) Bezieht sich diese Aussage wirklich auf High Potentials oder kommen hier nicht vielmehr Basisanforderungen der Wirtschaft zum Vorschein?

Dienstag, 18. August 2009

Touristen! Bilder! Windmühlen!

Nachdem ich gestern feststellen musste, dass die Beschreibung meines ersten Tages in Kopenhagen etwas ausgeufert ist, versuche ich den zweiten Tag in weniger Worte zufassen. Um es mit einem einzigen Wort zu sagen: Touristen! Ja, auch ich selbst bin auf weite Ferne an meinem Rucksack und der Kamera-Tasche als Tourist zu erkennen. Allerdings versuche ich mich so wenig touristisch wie möglich zu verhalten. In letzter Zeit erscheint es mir aber häufig so, als würden die meisten Reisenden nur ihrer "Digicam" die Welt zeigen wollen, ohne selbst einen Blick zu riskieren. Hauptsache ein Bild.


Was hier leider nur schwer zu erkennen sein dürfte, ist die eigentliche Attraktion Kopenhagen's: die kleine Meerjungfrau. Nur ist die Dame so klein, dass sich extrem viele Touristen, die überfallartig und scharenweise in Bussen mit ihrem Kameras anrücken, um sie scharen können. Interessanterweise konnte ich in meinem Reiseführer nachlesen, dass die Figur bereits mehreren Attentaten zum Opfer gefallen ist, wobei ich auch bereits der Kopf abgesprengt wurde. Eine sehr tapfere Frau wie ich finde.


Um mich von den Drängeleien der Japaner, Spanier und Italiener zu erholen und das sonnige Wetter zu genießen, habe ich mir anschließend einen kleinen Spaziergang im nahe gelegenen Schlosspark gegönnt, der unter Anderem mit eine Windmühle ausgestattet ist. Ein bemerkenswertes Detail: ich habe auf meinem Weg mindestens doppelt so viele Jogger wie Fußgänger gesehen.


Nach einem gemütlichen Rückweg durch die "malerischsten Stadtviertel Kopenhagens" (so zumindest mein Reiseführer), endete mein Kurzurlaub in der dänischen Hauptstadt. Eine Fortsetzung ist fest in Planung, denn meinen Starbucks-Traum kann ich unter keinen Umständen sausen lassen. Eine Chance, die es zu nutzen gilt!

Montag, 17. August 2009

ein Tag - drei Personen

Ich merke gerade, dass es sich mit etwas Abstand zu den Ereignissen deutlich besser über die wesentlichen Dinge des Wochenendes bloggen lässt. Daher möchte ich mich auf drei Personen beschränken, denen ich im Laufe des Samstags begegnet bin. Nein, die Dame mittleren Alters, die mir im Zug gegenüber saß gehört auf Grund ihrer Schmatzgeräusche beim Frühstücken nicht dazu. Genauso wenig die lärmenden Kinder, die mir in den Museen begegnet sind, die ich auf Grund des anfänglichen Regens angesteuert habe.

Auf der Suche nach etwas Essbaren bin ich schließlich in einer wenig touristischen Seitenstraße auf die "secret kitchen" und die dazugehörige, überaus nette Angestellte getroffen. Sie verriet mir, dass sie seit drei Jahren den Miniladen betreibt und ihre kulinarischen Köstlichkeiten hauptsächlich von Bürohengste aus der Umgebung zum Mittagessen gekauft werden. Wer mich kennt, der weiß, dass ich davon sehr beeindruckt war.


Einige Straßen weiter wurde ich von dem grell-grünen Schild an der Fassade eines wenig einladenden Gebäudes magisch angezogen. Es handelt sich um die Reklame eines Saftladens, der zu der Zeit als ich ihn ansteuerte extrem gut besucht war. Wie ich in einem kurzen Gespräch bei einem weiteren Besuch am frühen Abend rausfand, steht der Gründer seit über einem Jahr selbst am Mixer und freut sich über steigende Umsätze.


Nach einem ausgedehnten Spaziergang durch die Stadt mit einem kurzen Abstecher an eine der Hafenpromenaden, hatte ich das dringende Bedürfnis nach einem leckeren Kaffee.


Dank des Tipps meiner Mittagessen-Bekanntschaft, fand ich das "Living Room" ohne Umwege. Mit meinem lang ersehnten Kaffee fand ich auch eine Begleitung für die letzten zwei Stunden meiner Tagestour. Winnie (so heißt die Frau) ist Ende 20, kommt aus London und war gerade auf der Durchreise nach Grönland. Dort wird sie für unbestimmte Zeit umher reisen und ihr Leben genießen. Und das Beeindruckende: wie ich bei unserem gemeinsamen Besuch des Tivoli, eines berühmten Mini-Freizeitparks mitten in Kopenhagen, erfuhr, hat sie in den letzten Jahren über 30 Länder bereist.

ein Tag - drei Personen - viele Erinnerungen

Sonntag, 16. August 2009

Spieglein, Spieglein

Ich bin zurück von meinem Kurzurlaub in Kopenhagen, leider aber wieder nicht in der Lage ausführlich zuberichten.Stattdessen habe ich meine unangefochtenen Lieblingsfotos ausgesucht, das den "schwarzen Diamanten" zeigen.


Der "schwarze Diamant" ist der Anbau an die königliche Bibliothek, die allerdings trotz des Namens für Jedermann zugänglich ist. Das Gebäude liegt direkt am Fluss und ist für seine schwarze, spiegelnde Fassade berühmt (daher auch der Name). Wenn die Sonne günsitg darauf fällt, dann spiegelt sich darin die Häuserfront der gegenüberleigenden Flussseite. Für den Fall, dass der Fotograf sich nicht ganz aus dem Bild heraus halten kann, ist er am linken unteren Rand zu sehen.

Samstag, 15. August 2009

Copenhagen calling

Das 21. Jahrhundert und gratis wLan im Hotel machen es möglich, dass ich kurz von meinem ersten Tag in Kopenhagen berichten kann.

Leider bin ich am Ende meiner Kräfte und nicht mehr in der Lage einen sinnvollen Beitrag zu bauen. Daher gibt es nur ein schnelles Bild vom "Rådhuspladsen", der häufig als Mittelpunkt des modernen Kopenhagen bezeichnet wird. Nachdem ich ihn am Morgen nur bei strömendem Regen gesehen hatte, ergab sich am Nachmittag noch die Chance ein echtes Touristen-Foto zu schießen.


Alle weiteren Details gibt es in den nächsten Tagen. Farvel!

Freitag, 14. August 2009

Esel und Karotte

Although it feels like Wednesday, yet another week passed by. Last week I told you that my daily life starts doing what I want it to do and not the other way around. This week is the complete opposite of it.

Ich würde die letzte Woche daher als eine sehr nachdenkliche Woche bezeichnen. Mir ist klar geworden, dass ich gerade eine Art "Auszeit" erlebe, die von den meisten wohl eher bei einer Reise nach Neuseeland durchlebt wird. Ich stelle es mir so vor, dass ich ein kleiner Esel bin und mir mein Leben in den letzten knapp drei Jahren eine leckere Karotte mit dem Namen "Studium" vor die Nase gehalten hat. Also bin ich dieser Karotte hinterher gelaufen. Doch jetzt ist die Karotte weg. Ich habe nichts mehr, dem ich hinterher laufen kann. Ich stehe plötzlich allein auf weiter Flur und blicke mich verwundert um. Ich blicke zurück und ich blicke nach vorne.

An Wochenenden verarbeitet man die Zeit zwischen Montag und Freitag. In einem Urlaub ist es wahrscheinlich die Zeit, die seit dem letzten Urlaub vergangen ist. Ich selbst habe gerade das Gefühl, dass ich auf die letzten drei Jahre zurückblicke, die von meinem Studium bestimmt wurden. But what will be in the future? What comes next?

At the moment I am stuck somewhere in the middle between looking backwards and looking forward. That's perhaps the reason why I am not really able to rule my daily life, so it rules me.

Donnerstag, 13. August 2009

Support the boobies!

Heute hatte ich die Auswahl zwischen einem eher nachdenklichen Thema und einem eher unseriösen Thema. Obwohl Option 3 (das nachdenkliche Thema) in meinem Kopf nahezu fertig ausgereift ist, möchte ich doch lieber aus meinem Arbeitsalltag erzählen und die Zukunftsvisionen noch einmal vertagen.

An sich ist es entspannter in einem dänisch-sprachigen Großraumbüro zu arbeiten, als man es sich vorstellen kann. Der große Vorteil ist, dass ich nicht jede Kleinigkeit mitbekommen muss, die mich wahrscheinlich nur vom Arbeiten abhalten würden. Hellhörig werde ich allerdings, wenn Wortfetzen wie "Support the boobies!" (meint: unterstützt das Holz vor der Hütte!) durch den Raum geschleudert werden. Derartige passieren meist dann, wenn meine Dolmetscherin Pernille (eigentlich meine Kollegin, die für den Newsletter-Versand zuständig ist) versucht mich aufzuklären, warum das gesamte Büro in Gelächter ausbricht.


Bei "Support the boobies!" handelt es sich um Pernille's freie Übersetzung des Slogans einer eigentlich ernsten Angelegenheit. Denn es handelt sich um eine Kampagne, die Bon'A Parte zusammen mit der Organisation "Kræftens Bekæmpelse" gegen Brustkrebs angestoßen hat. Highlight der Geschichte soll eine Aktion auf dem Rathausplatz in Kopenhagen mit 350 Schaufensterpuppen werden, um auf die Zahl an Frauen (und auch Männer) aufmerksam zu machen, die jeden Monat in Dänemark an Brustkrebs erkranken.

In diesem Sinne: Support the boobies!

Mittwoch, 12. August 2009

Nein!

Nachdem ich in den letzten 60 Minuten mehrere Themen verworfen habe, wird es heute keinen echten Beitrag geben. Ich arbeite zwar an Option 3 meiner Zukunftsideen, blog-fertig ist sie aber noch lange nicht. Alles Andere erschien mir nicht blog-würdig.

Sorry. Stay tuned!

Dienstag, 11. August 2009

Mission Zugtickets

Der Auftrag lautet: finden Sie heraus a) wie und vor allem wo man in Dänemark Zugtickets nach Kopenhagen online bestellen kann b) wann die günstigsten Reisezeiten sind c) welche Rabatte es gibt d) wie man bezahlen kann. Am Ende der Mission flattern zwei .pdf Dateien ins Postfach, die in etwa wie folgt aussehen sollten:


Es scheint, als hätte ich mittlerweile genügend dänische Missionen hinter mich gebracht, um nicht mehr wie ein blutiger Anfänger auszusehen. Ziemlich unbekümmert stolpere ich über dänische Webseiten, lache häufig über meinen Übersetzungsdienst und klicke auch einfach mal weiter, wenn es mir zu bunt wird. Wirklich spannend wird es aber erst, wenn ich am Samstag morgen halb schlafend gegen 06.00 Uhr dem Schaffner gegenüber stehe.

Trotzdem lautet meine Frage: wäre es nicht vielleicht noch witziger gewesen, wild gestikulierend am Bahnschalter zu stehen und eine verzweifelte Bahnangestellte nervös zu machen?

Montag, 10. August 2009

Vejr - Wetter

Ich gehöre nicht zu der Art von Menschen, die sich über einen Regentag beschweren. Stattdessen genieße ich meist die Stimmung, vor allem falls ich eine Couch zur Hand habe auf der ich mich räkeln kann. Auf der anderen Seite gehöre ich auch nicht zu der Art von Menschen, die einen Sommer erst als solchen deklarieren, sobald das Thermometer mehr als 30°C ausruft.

Daher dachte ich mir, dass ein milder, skandinavischer Sommer eigentlich genau mein Fall sein müsste. Leider konnte ich nicht ahnen, dass der dänische Sommer 2009 zu über 50% aus Regen bei ca. 20°C besteht. Ohne weiter meckern zu wollen gibt es hier die Wetteraussichten für die nächsten zwei Tage. Seht selbst!


Aber um es klar zu sagen: eigentlich möchte ich nur das gute alte, deutsche Meckern nicht verlernen. Denn manchmal ist meckern einfacher als nachzudenken, verstehen oder akzeptieren.

Sonntag, 9. August 2009

was wird werden? (part 1)

Wie ich schon des Öfteren angedeutet habe, steht auch das Thema "Zukunft" auf meiner "was will bzw. muss ich in Dänemark machen" -Liste. Zwar schiebe ich es noch weit vor mir her, aber komplett verdrängen kann ich es nicht. Daher habe ich mir drei Optionen überlegt, die ich derzeit im Detail ausgestalte. Hier die ersten beiden in Kurzform:


Option 1: business as usual

Der naheliegenste Weg wäre es, sich einen Job zu suchen. Das klingt erstmal sehr banal. Die Übernahme-Chancen bei Quelle tendieren allerdings gegen "Null", so dass mir eventuell eine Stelle im Spezialversand als konzerninterne Alternative bleibt. Zwar ist es nicht die leichteste Übung solch eine Stelle zu finden, aber ich halte die Augen offen und die Ohren auf Empfang. Außerhalb des Konzerns finde ich mich auf einem Schlachtfeld wieder (Arbeitsmarkt genannt), das mir bisher nicht wirklich Spaß bereitet hat. Trotzdem werde ich sicherlich in den nächsten Wochen erneut meine Rüstung überstreifen und einen Angriff auf den perfekten Berufseinstieg wagen.

Option 2: back to basics

Wer einmal einen Blick in meinen Lebenslauf riskiert hat, der weiß, dass ich in meinem Leben vor dem Studium als Praktikant durchgeschlagen habe. Warum also nicht weider einen Schritt zurück gehen und nochmal ein Jahr als Praktikant durch die Lande ziehen, dachte ich mir. Anders als die allgemeine Vorstellung von der "Generation Praktikum", würde ich mir allerdings bestimmte Ziele setzen, da ich beispielsweise einige andere Branchen außerhalb des Versandhandels durchaus spannend finde. Auch die Befristung auf ein Jahr ist mir bei dieser Option sehr wichtig, denn auf Dauer macht die ganze Geschichte sicherlich eher weniger Spaß.


Die dritte Option gibt es im Laufe der Woche, da sie den Rahmen dieses Beitrags deutlich sprengen würde. Insgesamt muss ich aber zugeben, dass ich bisher erstaunlicher Weise völlig entspannt bin, was es mir erleichtert in Ruhe über alle Optionen nachzudenken.

Fortsetzung folgt ...

Samstag, 8. August 2009

udsalg

Die Welt der Modebranche beginnt sich erneut zu drehen, denn die Worte "new collection" sind wohl in keiner europäischen Innenstadt zu übersehen.

Das bedeutet aber auch, dass wir den ehemaligen SSV (Sommer-Schluss-Verkauf) gerade hinter uns gebracht haben. Ein schönes deutsches Wort wie ich finde. Leider hat sich in den letzen Jahren das Wort "sale" immer tiefer in unser Verbraucher-hirn gebrannt. In diesem Zusammenhang bezweifle immer noch, dass die Mehrheit der deutschen Schnäppchenjäger dieses Wort schon vor den hart geführten Schlachten an den Wühltischen kannte. Die Substitution der deutschen Sprache (der ich zugegebenermaßen auch selbst meist nicht widerstehen kann) hat letzte Woche dazu geführt, dass ich bei einem meiner Recherche-Ausflüge im Internet fast 20 Sekunden eine Website "ge-screent" habe, um einen deutschen Wortfetzen zu erkennen. Erst dann konnte ich sicherzustellen, dass es sich nicht um eine englische Website handelte. Ein einschneidendes Erlebnis.

Aber genug der Lästerei. In Dänemark sind zwar ähnliche Tendenzen zu erkennen, aber die Dänen verwehren sich bisher gänzlich dem Wort "sale". Stattdessen prägte in den letzten Wochen das (durchaus amüsante) Wort "udsalg" (meint: Ausverkauf) das dänische Stadtbild.


Sehr lobenswert wie ich finde!

Freitag, 7. August 2009

that's the way ...

This is not going to be another pure English blogpost, so please don't panic. But as an introduction to this week's review I am able to announce that I am starting to create and enjoy my daily life. So my daily life is dependent on me and not the other way around. The best example is my today's trip to the beach ...

Sonne, Meer, Strand und ich. So lauten die Zutaten, die mir heute einen einzigartigen Nachmittag bereitet haben. Ich lag ganze drei Stunden entspannt in der Sonne, ohne mir über irgendetwas Gedanken zu machen. Stattdessen lauschte ich dem Rauschen des Meeres und spürte wie ein leichter Wind mir bei knapp 25° über den Pelz streifte. Zwar hatte ich zwischendurch mit einer Horde schwarz-gelber Flugobjekte und zahllosen dicken Deutschen zu kämpfen, aber das konnte mich nicht aus der Ruhe bringen. Auf dem Heimweg gelang es mir ein paar schöne Fotos zu schießen, aus denen ich sogar einen neuen Blog-Header schnitzen konnte.


That's the way I like it and that's the way I want to follow.

Donnerstag, 6. August 2009

Mähen ohne Waschen

Mein bisher einziger Friseurbesuch in England war mein bisher erster und einziger dieser Art im Ausland. Da die Matte auf meinem Kopf langsam unzähmbare Dimensionen annimmt, steht mir dieses Spektakel nun erneut bevor, so dass ich mich im Internet auf die Suche nach einem Friseur gemacht habe.


Als ich mich also durch die ortsansässige Haarschneider-Zunft wühlte, stellte ich fest, dass man Termine auch online vereinbaren kann. Zwar konnte ich mir damit ein teures Telefonat ersparen, war aber auf den dänischen "Bestellprozess" angewiesen. Mit Hilfe eines Online-Übersetzungs-Dienstes klickte ich mich eifrig durch die einzelnen Schritte. An dieser Stelle sei angemerkt, dass sich all diejenigen, die eine Vorlesung zum Thema "Dienstleistungsmarketing" ihre wahre Freude gehabt hätten. Ich durfte mir neben dem Termin nämlich auch meine Friseuse anhand eines Bildes und einer Kurzbeschreibung aussuchen.

Ich habe nun also am Samstag, um 08.00 Uhr einen Termin bei Lousie für stolze 269 dänische Kronen (ca. 36€) zum "Mähen ohne Waschen" (so zumindest die Übersetzung des Online-Dienstes). Man darf gespannt sein!

Mittwoch, 5. August 2009

Bücherregal

Heute habe ich zwei Bücher im Gepäck, die mich wohl gnadenlos als Sachbuchleser outen, was mich aber nicht davon abhält sie kurz vorzustellen. Eine kleine Warnung vorab: wer Urlaubsliteratur erwartet ist Fehl am Platz.

Da wäre zunächst "Steve Jobs - und die Geschichte eines außergewöhnlichen Unternehmens", das von dem Leben des Mannes berichtetet dem wir beispielsweise den Mac, Toy Stroy oder den iPod zu verdanken haben. Es ist von den beiden Büchern noch das weniger theoretische, neigt sich aber in meinem Lesefortschritt mittlerweile dem Ende entgegen. Alle, die etwas über durchschnittlich begabte Menschen mit viel Unternehmergeist, unfassbarem Ehrgeiz und einer ordentlichen Portion Dreistigkeit lernen wollen, denen sei dieses Buch empfohlen.


Das zweite Exemplar ist weniger Buch als vielmehr ein dicker Schinken, der mir nahezu täglich Kopfzerbrechen bereitet. "Die Entstehung des Wohlstands - Wie Evolution die Wirtschaft antreibt" ist ein absolutes Muss für echte BWL-Studenten und bildet einen wirklich gelungenen Abschluss meines Studiums. Es beschreibt die klassische Wirtschaftstheorie auf circa 20 Seiten, zerfetzt sie dann gnadenlos auf 20 weiteren Seiten und erklärt auf den übrigen 400 Seiten wie die Komplexitätsökonomie als alternativer Ansatz der Wirtschaftstheorie funktioniert. Nichts für nicht-BWL'er!


Wie man sieht, könnte ich mich schon fast als Leseratte bezeichnen. Das beweist, dass zwei grausame Jahren Deutsch-Leistungskurs meine tief vergrabene Leselust nicht vor dem endgültigen Ausbruch bewahren konnten.

Dienstag, 4. August 2009

Drei auf einen Streich

Dies ist wieder einer dieser Beiträge, bei dem ich hoffe nicht am nächsten Morgen von zwei Jungs mit weißen Jacken abgeholt zu werden. Aber ich wage es trotzdem:

Wer diesen Blog schon im Frühjahr verfolgt hat, dem wird mit Sicherheit im Gedächtnis geblieben sein, dass ich eine gewisse Zuneigung für das McDonald's der Coffee-Shops entwickelt habe (Starbucks!) . Aus reiner Neugier habe ich mich also nach einer Filiale in meiner Gegend umgesehen. Mit Entsetzen musste ich feststellen, dass es in Dänemark exakt 2 (in Worten: zwei) Starbucks(e) gibt, die sich beide am Flughafen Kopenhagen befinden.


Bei dieser Gelegenheit lassen sich drei Vorhaben, die ich seit langem mit mir herumtrage, auf einen Schlag realisieren: die erste der "3 in 1" Komponenten, liegt wohl auf der Hand: ich kann endlich mal wieder einen "caffe mocha tall" genießen. Zum zweiten hatte ich mir schon des Öfteren vorgenommen, einen Flughafen mal nicht als Passagier zu besuchen. Das liegt daran, dass ich die "Atmosphäre" an einem Flughafen irgendwie besonders finde. Zu guter letzt ist es ein lang gehegter Traum meinerseits mich mit meinem Laptop oder einem Buch einen Tag lang (oder zumindest einen Vormittag) in einem Café zu verkrümeln und von Zeit zu Zeit ein Stück Kuchen oder einen Kaffee zu holen.

Wenn das Leben wirklich dazu geschaffen ist, um die Chancen zu nutzen, die sich einem bieten, dann MUSS ich es einfach machen.

Montag, 3. August 2009

Analyse in Kurzform

Wie schon angedeutet, lese ich gerade diverse Bücher, wann immer ich Zeit dafür finde. Bevor ich alle weiteren Dentals im Laufe der Woche veröffentlichen werde, bin ich heute über eine überaus witzige Stelle gestolpert. Vorab muss ich allerdings gestehen, dass das folgende Zitat wohl nur für Quelle-Mitarbeiter seine volle Wirkung entfalten dürfte.

Das Buch dreht sich hauptsächlich um Komplexitätsökonomik, wobei das aktuelle Kapitel die Eigenschaften von Netzwerken beleuchtet. Jetzt aber zum Zitat:

"Wir sehen hier das Rezept für die Schaffung eines manövrierunfähigen Unternehmens: Man kombiniere unvorhersagbares Verhalten [der Führungskräfte] mit flachen Hierarchien und dichter Vernetzung - die Wahrscheinlichkeit, dass noch irgendetwas geschieht, geht gegen null."

Ich habe lange nicht mehr beim Lesen eines Buches so herzlich gelacht, konnte mir ein wenig Mitleid aber auch nicht verkneifen.

Sonntag, 2. August 2009

Reisen im Jahr 2009

Bei meinem heutigen Sonntagsausflug musste ich die Grenzen moderner Technik in Form meines Navis verärgert zur Kenntnis nehmen. Zwar hat es mich wie gewünscht auf dem direkten Weg nach Silkeborg geführt und zeigte mir Dank der Funktion "Clever Parking" sogar einen Parkplatz in Zielnähe. Allerdings konnte wusste mein digitaler Navigator nicht, dass dort gerade eine Flohmarkt stattfand und konnte mir auch bei der Übersetzung des Hinweisschildes eines nahe gelegenen Alternativ-Parkplatzes behilflich sein (was ich auch trotz meines Mini-Wörterbuchs zu mühsam fand und mich einfach in die Reihe parkender Dänen am anderen Straßenrand einreihte).

Das stellt sich mir die Frage, wie eine Fahrt von Ikast nach Silkeborg vor 20 Jahren ausgesehen hätte? Angefangen bei Unsicherheiten zur meterologischen Lage, stundenlangem Straßenkartenstudium, zweimaligem falschem Abbiegen bis hin zu kleineren Wutausbrüchen. In diesem Fall wäre die Parkplatzsuche wohl noch das gerinste Übel gewesen. Heutzutage studiere ich die stündlich aktualisierten Wetterdaten im Internet, programmiere mein Navi in wenigen Minuten, fahre ohne jeden Umwege nach Silkeborg und ärgere mich über Flohmärkte und Hinweisschilder. Doch mit etwas Abstand begreife ich es als den letzten Rest eines nostalgisches Reiseerlebnisses.

Samstag, 1. August 2009

ideas worth spreading

Wie definiert sich eine Chance? Was ist Talent? Wie spielen Chancen und Talente im Leben zusammen? Zugegebenermaßen interessiert sich mein nachdenkliches Ich für diese Fragen. Aber warum schreibe ich das wohl an einem Samstag Abend in meinen Blog, wird sich mancher fragen.

Ich bin mir bewusst, dass meine stundenlangen Streifzüge durch die unendlichen Weiten des Internet nicht von allen meinen Mitmenschen mit Applaus begrüßt werden. Viele Fragen sich sicherlich: wie kann ich so lange in diesen blöden Bildschirm starren? Meine Antwort lautet ehrlicherweise, dass ich teils unnütze Dinge tue und meine Zeit verschwende. Auf der anderen Seite stoße ich wie heute Abend des Öfteren auf interessante Inhalte wie die Website "ted.com", bei der es um "ideas worth spreading" geht. Ich bin ziemlich beeindruckt. Es geht um Menschen, die 18 Minuten Zeit haben dem Publikum mittels einer Rede eine Ideen näher zu bringen (z.B. Bill Gates, Gordon Brown, Al Gore, aber auch Schriftsteller, uvm). Dabei dreht es sich zumeist um Dinge, die mich nachdenklich machen, wie Kreativität, Chancen oder Talente und vieles mehr.

Ich kann die Website all denen empfehlen, die ebenfalls ein nachdenkliches Ich mit sich herumtragen. Besonders hinweisen möchte ich auf die deutschen Übersetzungen, da mein Geist teils zu langsam für die Schritte "hören, übersetzen, verstehen, nachdenken" ist. Viel Spaß!