Montag, 16. Februar 2009

travel: 12 Stunden London pur (part I)

Zwar hatte ich nur mittelmäßig gut geschlafen (weil: ich wache derzeit jede Nacht ziemlich pünktlich gegen 02.00 Uhr auf), aber trotzdem wollte ich früh in meinen zweiten London-Tag starten. So schleppte ich mich also um 07.00 Uhr aus meinem Hotel, und steuerte zielstrebig den nächsten Starbucks an. Frisch gestärkt hatte ich mir vorgenommen diesmal die Touristenströme zu umgehen (und um es vorweg zu nehmen: es gelang mir auch, denn es sind wenige Leute da draußen so bescheuert wie ich).

Der Vormittag

Zunächst hatte ich es auf den Trafalga Square in Mitten der Stadt abgesehen. Tagsüber sind auch hier extrem viele Leute unterwegs, nicht aber so früh am Morgen. Der Platz ist der (!) Treffpunkt für alle wichtigen Ereignisse in London. Völlig zu Recht wie ich finde. Ein wenig unerwartet konnte ich auch einen ersten Blick auf den Big Ben erhaschen (den ich eigentlich weiter entfernt erwartet hatte).

















Nach einem frostigen Spaziergang durch den St. Jame's Park in Richtung Buckingham Palace, wurde ich das erste Mal an diesem Tag enttäuscht. Trotz eifrigen Bitten meinerseits, war die Queen nicht bereit aus ihrem Schlafrock zu schlüpfen, um mich zu einer wärmenden Tasse Tee zu empfangen. Frechheit!


Es blieb mir also nichts anderes übrig, als meinen Spaziergang fortzusetzen. Dieser führte mich zum Picadilly Circus, einem weiteren Gebiet, das im Normalfall von Touristen besetzt ist. Das liegt zum einen an den vielen Geschäften, zum anderen an der sicherlich spannenden Atmosphäre zwischen endlos gebogenen Gebäuden und einem Hauch Times-Square.


Das Mittagessen

Soweit zum touristischen Teil des Vormittags. Jetzt kommt das, worauf ich sehr lange Zeit hingefiebert hatte: ein Mittagessen im "Fifteen" (wer es verpasst hat: ein von Jamie Oliver gegründetes Restaurant in London). Zwar liegt es am A*** der Welt in einer ziemlich abgef*** Gegend, aber sobald man den Laden betritt, fühlt man sich wie in einer anderen Welt.
















Das komplette Team ist extrem jung, die Einrichtung sehr stilvoll (aber gemütlich) und die Köche kann man bei ihrer Arbeit beobachten, weil die Küche offen ist (zumindest im oberen Teil des Restaurants ("Trattoria" genannt), denn der untere Bereich ("Dinig Room") ist viel edler). Um mich aufzuwärmen, bestelle ich einen Earl Grey, weshalb ich wenig über die Getränke berichten kann. Dafür kann ich umso mehr vom überaus genialen Essen berichten. Meine Vorspeise bestand aus einer Antipasti-Komposition, für die mir bis heute die richtigen Worte fehlen. Zwar waren die einzelnen Bestandteile (Salami, Oliven, Carpaccio, Rote Beete, Büffel-Mozzarella, uvm.) keine Meisterleistung, aber die Qualität der Zutaten, war das Beste, was ich bisher je gegessen habe (zumindest meinem Gefühl nach). Einfach unfassbar lecker. Mein Hauptgang (hausgemachte Taglialtelle mit Lamm-Ragout) und auch mein Nachtisch (Cheese-Cake mit Mohn und Blutorangen) waren handwerklich keine Sensation, deswegen aber nicht weniger lecker.

Knapp zwei Stunden später und 30 Pfund leichter, verließ ich diesen Tempel des Hochgenusses mit einer Menü-Karte, die ich auf freundliches Bitten von der Dame am Eingang bekam. Die Karte wird sicherlich in Zukunft meine Küche zieren, denn sie ein schönes Souvenir für dieses geniale Ereignis.


Als weitere Erkenntnis nehme ich also mit, dass ich jederzeit eher bereit bin mein Geld für gutes Essen, als für Shoppingexzesse auszugeben. Zwar wusste ich das vorher, aber bestärkt hat es mich allemal.

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