1. Akt (die Geduld an sich)
Die britische Geduld an sich scheint in den meisten Fällen schier unerschöpflich zu sein. Ich hatte vor Beginn meiner Reise in einem schlauen Buch gelesen, dass Briten ihren Mitmenschen in jeder noch so bizarren Situation Respekt und Verständnis entgegen bringen. Sitmmt! Besonders bemerkbar macht sich das im Straßenverkehr. Anders als in süglicheren Gefilden, kommt eine Hupe als Ventil für angestaute Aggessionen nur äußert seleten zum Einsatz. Sollte man doch einmal einen derartigen Klang vernehmen, sollte man sich schleunigst in Sicherheit bringen. Who "hups" is angry!

2. Akt (die Tankstelle)
Ein weiteres Beispiel für britische Ausgeglichenheit und Gelassenheit zeigt sich an der Zapfsäule. So häufig wie Spritpreise in Deutschland an einem Tag wechseln, so häufig ereignet sich eine derartige Sensation in England nicht in einem kompletten Jahr (so scheint es zumindest). Da ich das Glück habe auf meinem Weg zur Arbeit an einer Tankstelle vorbeizulaufen, kann ich in diesem Fall als Exoerte ausftreten: als ich in Nottingham gestartet bin, lagen die Preise bei 86p für einen Liter Benzin und 94p für einen Liter Diesel. Ich erspare mir jegliche weiteren Worte und verweise lediglich auf folgendes Bild, das ich vergangene Woche geknipst habe. Unglaublich, aber wahr!

3. Akt (das Queuing)
Diese seltsam anmutende Wortschöpfung steht für die aus meiner Sicht beste Angewohntheit der Briten, denn hinter diesem ominösen Begriff verbirgt sich das überaus gesittete Schlange stehen in jeder nur erdenklichen Situation. An Ticketschaltern im Bahnhof oder in nahezu jedem Geschäft weist ein kleines Schild mit der Aufschrift "please queue here" auch unwissende Toruisten darauf hin, dass hier Ordnung zu herrschen hat. Gedanken wie "Warum stehe ich immer in der Schlange, die am langsamsten vorwärts geht?" gibt es nicht, denn es wird nur eine einzige gebildet. Der erste in der Schlange wird dann zur nächsten freien Kasse gebeten (das gibt es sonst nur bei der deutschen Post!). Daher stellt man sich eher die Frage "Warum habe ich schon wieder die hässliche Kassiererin erwischt?". Das mit Abstand beste Beispiel für diese herausragende Leistung menschlichen Anstands findet sich allerdings in freier Wildbahn, ohne jedes Hinweisschild: beim Warten auf den Bus. Während in Deutschland hekitsches Gedränge ausbrechend würde, schaffen es Briten schon vor dem Eintreffen des Buses eine teils endlos scheinende "queue" zu bilden, um dann ruhig, gesittet und in der korrekten Reihenfolge in den Bus einzusteigen. Einfach herrlich! Britain at its best!

2 Kommentare:
Hehe ja das mit den Bussen ist so ne Sache. Vor Allem wenn man grade mal 3 Tage im UK ist und sich dann NEBEN den ersten stellt und VOR ihm einsteigt... *Upps*
Ach ja: Guten Flug ;-)
Hehe, jetzt weiß ich woher die Hongkongnesen das queuen haben ^^
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